Am späten Abend dieses Donnerstags sind umfangreiche Einsatzkräfte und -mittel in das Eschenbacher Industriegebiet Am Stadtwald alarmiert worden. In einem dortigen Industriebetrieb, welcher zur Produktion verschiedene chemische Stoffe einsetzt, kam es in einem 1.000 Liter fassenden IBC - Behälter zu einer chemischen Reaktion und infolge dessen zum Austritt von Gefahrstoffen.
Der chemische Abfall im Behälter hatte sich auf ca. 86 Grad erhitzt, wodurch die darin befindliche Flüssigkeit verdampfte und sich in der Lagerhalle ausbreitete. Der Behälter hatte sich bereits deutlich verformt, sodass seitens der Feuerwehren ein schnelles eingreifen notwendig wurde, um ein Bersten zu verhindern.
Bei Eintreffen der ersten Fahrzeuge hatte die gesamte Belegschaft bereits die Gebäude geräumt und sich zum Sammelplatz begeben. Die weitere Betreuung übernahm hier das BRK, zunächst auf einem nahe gelegenen Parkplatz außerhalb des Gefahrenbereichs, später dann im Feuerwehrgerätehaus Eschenbach.
Insgesamt wurden vier Trupps unter Vollschutz (Chemiekalienschutzanzug / CSA) der Feuerwehren Grafenwöhr und Eschenbach eingesetzt, um die chemische Flüssigkeit mit Wasser zu verdünnen und im Anschluss in andere Behälter umzupumpen. Diese Maßnahme dauerte bis gegen 04:00 Uhr am Morgen an und konnte ausschließlich unter Vollschutz durchgeführt werden. Zur Absicherung und evtl. Verstärkung standen weitere Trupps der Feuerwehr Weiden in Bereitschaft.
Die Feuerwehr Speinshart übernahm die Wasserversorgung der Einsatzstelle und stellte Atemschutzgeräteträger zur Eigensicherung. Zudem wurde der Transport der Mitarbeiter mit dem Mannschaftsbus unterstützt. Mit den Dekon-Fahrzeugen aus Kirchenthumbach und Creußen wurden die vorgehenden Trupps nach dem Einsatz dekontaminiert, sodass keine weitere Schadstoffausbreitung erfolgen konnte. Des weiteren wurden von der Feuerwehr Pressath zusätzliche Atemschutzgeräteträger zur Verstärkung/Absicherung gestellt und die Verkehrsabsicherung bei der Zufahrt zum Industriegebiet übernommen. Einsatzkräfte aus Kaltenbrunn kümmerten sich im Eschenbacher Gerätehaus zusammen mit dem BRK um die Mitarbeiter, bis diese wieder zurück an Ihre Arbeitsplätze konnten.
Außerdem war die UG-OEL (Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung) aus Neustadt/Waldnaab sowie die Landkreisführungskräfte vor Ort. Auch die Polizei und ein Fachberater des Technischen Hilfwerks wurden zur Einsatzstelle beordert.
Dank der guten Zusammenarbeit aller eingesetzten Hilfskräfte konnte ein größerer Schaden verhindert werden. Verletzt wurde niemand, sodass der Einsatz für die letzten Kräfte morgens um 6 Uhr beendet werden konnte.
Vielen Dank an alle Hilfskräfte, welche zur überörtlichen Hilfeleistung vor Ort waren und zu einem glimpflichen Ausgang dieses Einsatzes beigetragen haben.